In der Hermannova ist sowohl aufgrund der historisch gewachsenen Dichte von Bestattungsorten am alten Stadtrand, als auch durch Migrationen aus der ganzen Welt eine außergewöhnlich hohe Dichte spiritueller Orte und Praktiken zu beobachten. Orte wie Kirchen, Moscheen, Tempel und Friedhöfe sind in der symbolic landscape auch als repräsentative Gebäude sichtbar und stellen wichtige Anlaufstellen für die Erkundung spiritueller Differenz (sowie Gemeinschaft) dar. Hier und anderswo gehen Menschen ihren spirituellen Grundbedürfnissen nach, die einerseits an und für sich von großer Bedeutung sind; andererseits aber werden sie durch neopopulistische Instrumentalisierung und überkommene Modernisierungsdiskurse oft als Domäne illiberaler Akteure wahrgenommen und ausgeblendet.