In diesem Beitrag zum Hermannova-Projekt reflektiere ich über die Bedeutung des Fastens, während sich zum Zeitpunkt des Schreibens gleichzeitig zwei traditionelle Fastenzeiten überschneiden: die christliche und die islamische. Auch ich selbst, weder Christ noch Muslim, habe zu diesem Zeitpunkt bereits seit 26 Tagen keine Nahrung mehr zu mir genommen. Ich hinterfrage in diesem Beitrag, ob die Fastenpraxis als Möglichkeit, gewohnte (Denk-)Muster zu entstricken, nicht unterschätzt wird. Wäre bewusstes Fasten, um klare Distanz zu Überkonsumgewohnheiten zu gewinnen, nicht sogar aus politischer Sicht relevant und wertvoll? Und wieso werden spirituelle Praktiken weiterhin so geschmäht, gar illiberalen Kräften zur Mobilisierung überlassen — obwohl Spiritualität eine anthropologische Konstante der gesamten Menschheit ist?WeiterlesenFasten als Praxis der Entstrickung?